Dienstag, 13. Dezember 2011

Tale of Cinema

"Thinking is necessary."

OT - Geuk jang jeon
Regie & Drehbuch - Hong Sang-soo
Kamera - Kim Hyung-ku, Young-rho Kim
Erscheinungsjahr - 2005
Laufzeit - 89 Minuten




Was ist Kino? Dies ist eine essentielle Frage des Verständnis welches zu Beantworten schon die Aufgabe vieler Regisseure war. Ist es doch erst wenn man etwas verstanden hat das man es wirklich effektvoll einsetzten kann. Mit Tale of Cinema scheint Regisseur Hong Sang-soo aber eine Frage zu stellen die bis dato so gesehen noch gar nicht Existierte aber mit der gleichen Vorsicht behandelt werden sollte wie erstere. Hong fragt: Wo ist das Kino? Mit seiner einfach aber enorm komplexen Struktur des Films im Film gibt er uns die Antwort verpackt in subtiler Einsicht. Das Kino ist überall. Es ist in unseren Gesten und Bewegungen. In unseren Aktionen sowie unseren Reaktionen. Verbunden durch ein scheinbar unsichtbares Glied, unserem Bewusstsein oder eben unserer Wahrnehmung. Hong gibt uns eine Struktur, noch gerade so kohärent und schlüssig um ihr zu folgen nur um sie nach einem drittel zu verwerfen und uns in eine Stimmung der Verwunderung und befremdlichem Staunen zu stürzen. Er bringt uns näher an die Figuren und seinen Film heran sowie er in gleichem Zuge uns von ihnen entfernt. Deshalb auch der stetige Gebrauch vom hinein und heraus Zoomen des Bildes welche uns in ständigem bewegen zwischen den Realitäten des Films und unserer eigenen zu halten scheint. Nie sicher wo wir sind und stetig auf der Suche. Wo ist das Kino? Hong hat es gefunden, oder jedenfalls weiß er jetzt und der Zuschauer, der sich glücklich schätzen kann Tale of Cinema gesehen zu haben, wie unsere Auffassung im Konstrukt der gestellten Realität ohne weiteres die Wahrheit von der Lüge nicht unterscheiden kann und die eine mit ins andere zieht. Die Realität ist eben doch überall. Genauso wie die Kunst.

Keine Kommentare: