Mittwoch, 2. November 2011

Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der 'Einhorn'

Of to an Advendture!

OT - The Adventures of Tintin
Regie - Steven Spielberg
Drehbuch - Edgar Wright, Joe Cornish, Steven Moffat
Kamera - Janusz Kaminski     
Erscheinungsjahr - 2011
Laufzeit - 107 Minuten



Ein Film dem ihm anhängenden Namen gerecht. Nur welchem Namen jetzt genau? Spielberg! oder TinTin! Nun als semi-interessierter Tim Liebhaber der sich weitestgehend nur sporadisch mal hier und da eine von Herges Klutgeschichten durchgelesen hat sowie eben damals auf dem SNES mit dem Typ durch Tibet gelatscht ist kann es kaum der Rotschopf sein den ich meine. Da ich es ganz einfach nicht sagen kann ob das was Spielberg hier auf die Leinwand gebracht hat wirklich der Norm und dem Charme eines Tim und Struppis gerecht wird, das also zu beurteilen will ich mir hier jetzt deswegen einfach mal nicht herausnehmen. Spielberg aber, ja den kenne ich, den mag ich sogar ein wenig. Also nicht so viel das ich blind an die Sache heran gehen würde aber kalt gelassen hat mich der Mann mit dem Großteil seiner Filme auch nicht. Besser sogar da es ja immerhin seine als große Abenteuer verpackten Filme waren die mir die Augen damals als Kind in regelmäßiger Häufigkeit zum Funkeln gebracht haben, zugegebener maßen aber weniger seine inhaltlich persönlichen und eher dramatisch angelegten Werke. Deshalb freue ich mich auch umso mehr über diesen Film hier. Spielberg, nach einem vierten Indiana Jones der obgleich keine Vergewaltigung der Legende einige Leute wohl doch eher vor den Kopf gestoßen hat, beschert uns mit Tim und Struppi eines dieser (fast) wahrhaftigen Leinwand Abenteuer bei denen selbst ich lustloser Zuschauer von solch Konsumorientierten passiv Erfahrungen am jubeln bin. Spielberg schafft es mit weniger Zugeständnissen als erwartet dem derzeitigen Trend des Blockbusterfilms gleichermaßen zu folgen ihm aber in selbem Augenblick davonrennen so das er seine eigenen, nicht technischen, sondern oft unterschätzten formelle Fähigkeiten so zur Verwendung bringen kann wie er es für nötig hält. Und das ohne Einschränkungen von oben, was aber wohl eher ein Vorteil seines Namens sein mag, denn wer kommandiert schon Spielberg herum. So kommt es dann nämlich auch das z.B. ein eigentlich simples Piraten Segment in seiner grenzenlosen inszenatorischen Fantasie all das zerstört was man im Hause Bruckheimer für vier Teile lang versucht hat aufzubauen oder das ein archaischer Endkampf mit mechanischen Gerätschaften Bay und seinen Robotern zeigt wie Blech sich wirklich miteinander zu verhalten hat. Spielberg weiß einfach wie er die Nuancen zu setzten hat, die beats zu treffen hat, die Charaktere zu pflegen hat und die set pieces zu koordinieren hat das der Film mehr wird als nur eine Aneinanderreihung an blendenden Effekten und ärgerlichen Ruhepausen. Das ist noch Aufbau der alten Schule, wenn ich da nur an die Verfolgungsjagd durch gegen Ende denke, herrlich. Natürlich kann man dort nun den Einwurf der Stagnation einbringen, denn das was Spielberg hier so schön macht ist das gleiche was er schon damals bei Indy vollbrachte, genauso darf man es auch als Kritik sehen wenn ab und an zu oft einer auf "Selbst-Referenz" gemacht wird. Und legitim ist das alles auch, nur hat uns die heutige Zeit so zurück gedrängt was solch Filme angeht das ich es nicht so sehr übel nehme wenn ich mal wieder im Kino sitzen darf und nicht von solch geballter Respektlosigkeit erschlagen werde. Also Danke Spielberg. Teil zwei darf gerne kommen.