Mittwoch, 3. November 2010

Blogathon 2010: Vengeance Is Mine

Anders als alles was zuvor und danach im Genre des Serien Killer Films kam. So kann man Imamuras essentielles Portrait eines Mörders wohl am besten und kürzesten beschreiben. Aber wo bleibt da denn der Spaß gerade bei so einem komplexen Meisterstück.


In "Vengeance is Mine" nimmt sich Imamura der wahre Geschichte des Killers Akira Nishiguchi an der im Jahre '63 fünf Menschen umgebracht hat und dazu noch als Betrüger tätig war. Im Film wird dann aus Akira Nishiguchi, Iwao Enokizu. Der Film startet mit einer Weitaufnahme eines Gebirgspasses durch welchen mehrere Polizeiautos ihren Weg hindurch suchen. Danach hängt sich die Kamera aber sofort an ein Auto dran. Das Auto in dem unserer Hauptcharakter umringt von Beamten sitzt und ein Lied singt. Die ersten Aufnahmen, speziell die in dem die Kamera mitten im Auto und dessen fünf Passagieren Platz nimmt verdeutlicht den Weg den der Film gehen wird. Imamura bevorzugt enge Räume und platziert in diese seine Kamera weswegen sich im gesamten Film ein Gefühl von Unterdrückung  entfaltet welches den Gedanken zustand des Killers auf Formelle Art natürlich und virtuos unterstützt. Das erste was  unser Killer dann von sich gibt, nach seinem Lied natürlich, ist die Frage wie alt den bitte der Mann neben ihm sei. Was darauf folgt ist ein Dialog in dem Enokizu erläutert das er wohl nie dieses alter erreichen wird weil er in mindestens fünf Jahren sowieso am Galgen baumelt. "Das Leben ist Unfair"! Darauf folgend kommen die Opening Credits welche verständlicher weiße mit dem Namen des Regisseurs enden sowie die Autofahrt genau vor dem Polizei Revier endet. In diesem Beginnt nun die Geschichte in dem der 78 tägige Amoklauf Chronologisch erzählt wird. Die ersten zwei Morde die begangen werden kommen natürlicher weiße zu erst. Dies ist aber interessant im Kontext zum Film da wir bis jetzt noch nichts von diesem Mörder wissen. Was seine Motive der Beweggründe sind Menschen umzubringen. Die Tatsache das er beiden das Geld raubt könnte einen Hinweis bieten. Hervorzuheben ist hier auch die Inszenierung aus welcher wir schließen können das er es nicht macht weil er daraus einen Kick bekommt oder weil es ihn irgendwie befriedigt (Jedenfalls bei diese beiden Herren nicht). Der gezeigte Gewaltakt am ersten Opfer welcher mit einem Hammer erschlagen wird und danach erstochen wird ist genau so wie der folgende Mord, bei dem nur ein Scharfes Objekt zum Tötungswerkzeug wird,  ist ein unkontrollierte Sauerei. Verstörend und bewusst grob in der Umsetzung. Im Blutigen Detail wird aufgezeigt was später zum Großteil nur angedeutet wird.
In in den nächsten Minuten folgenden Flachbacks in seine Vergangenheit ist eine Erinnerung essentiell. Die Erniedrigung seines Vaters vor dem ganzen Dorf durch einen Marine Offiziers der Boote von ihm verlangt die sie im Krieg benutzen könnten. Als Christ verneint er die anfrage und bekommt prompt eine Backpfeife um die Ohren und die erneute Frage nach den Booten. Der Sohn und wie angesprochen das ganze Dorf sieht dies mit an. Erniedrigt und beschämt durch seinen Vater, den "Schwächling" der sich nicht wehrt, greift der damals noch junge Iwao Enokizu zu einem Knüppel und haut dem Offizier eine rüber. Schlecht für den Vater der nun versucht  den Offizier zu besänftigen in dem er wohl oder über zusagen und die Boote bereitstellen. Der Sohn sieht dies als Niederlage seitens des Vaters an und hat von nun an keine guten Worte für den Christ übrig. Dies ist der Moment in dem die tief schlummernde Wut nach außen kommt und sich auf allen und jeden transportiert, angefangen bei einem wehrlosen Rettungsring. Der Zünder war aber wie man am Ende des Films versteht der eigene Vater. Bevor ich das hier aber erläutere wird noch eine Sektion eingeschoben.
Vergessen darf man nämlich auch nicht die Figur der Gasthausbesitzerin Haru Asanu. Eine Art Gegensatz zu unserem Protagonisten in Sachen angestauter Wut und Unterdrückung. Auch in ihrem Familiären Umfeld herrscht alles andere als Glückseligkeit. Kleine Randnotiz: Jede dargestellte Familie im Film scheint sich von innen heraus systematisch selbst zu vergiften, eine in sich geschlossene Metapher auf die gesamte Japanische Nation. Haru welche alleine ein Gasthaus führt sich dazu noch um ihre Großmutter kümmern muss, die am Rande bemerkt auch in ihren früheren Jahren jemanden umgebracht hat und deshalb damals im Gefängnis war. Eine Tatsache die Haru in ihrer Jugend schon zeigte das die Gesellschaft kein Platz für solche Leute übrig hat selbst für diese die mit der Person in Kontakt stehen. Was sie als Enkelkind natürlich mit einschließt und ihr damals wenig Freude bereitet hat. Sie wurde aber anders als Iwao nicht zur Mörderin sondern lebte mit dieser Unmut eingeschlossen in sich all die Jahre. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich das sie Iwaos Taten verbirgt und akzeptiert als sie erfährt das der liebe Professor der bei ihr im Gasthaus wohnt in Wirklichkeit ein gesuchter Mörder ist. Das geht dann soweit das sie ihn während dem Beischlaf anbettelt ihr ein Kind zu geben. Sie möchte so gerne sein Kind in sich tragen und gebären. 
Der Springende Punkt in dem Versteckspiel Iwaos. Der einzige Grund warum er der Polizei nicht in die Finger geraten wollte war einfach deswegen da er solange wie möglich sein Leben leben wollte. Er wusste das was er getan hat falsch war und er unschuldige leben genommen hat und deswegen bald sterben muss. Er wollte nur den von ihm akzeptierten Tod so lange wie möglich hinaus ziehen. Als er dann unter dem Deckmantel eines Professors in Harus Gasthaus kommt gefällt ihm die Rolle die er angenommen hat. Er gibt der Oma (natürlich gestohlenes) Geld um bei Rennen zu wetten und hat hier und da Geschenke für Haru übrig. Es gefällt ihm dort. Als Haru dann aber, nach dem sie erfahren hat wer er ist, immer noch mit ihm zusammen sein will und sogar ein Kind von ihm haben will wird ihm klar das er bei ihr nicht länger bleiben kann. Die Sünden des Vaters werden auf den Sohn aufgetragen. Sein Kind, das Kind eines Mörders darf nicht auf die Welt kommen. Dies gipfelt in der emotional wahrscheinlich härtesten Szene die liebevolle anfängt während Iwao Haru beim Kochen zu sieht und sie danach küsst sofort darauf ihr aber die Hände um ihren Hals legt und anfängt sie zu erwürgen.  Der Blickkontakt der beiden, die Erkenntnis Harus was passiert und der Kuss des Todes der genau in dem Moment getätigt wird als Haru am sterben ist stellt wohl einen der absoluten Höhepunkte des Films dar. An Tragik schwer zu überbieten.

Um nun einigermaßen zum enigmatischen Ende des Films zu kommen und es zu erläutern so gut es mir möglich erscheint muss ganz schnell noch die Beziehung zwischen Iwao und seinem Vater weiter erzählt werden. Iwao's Frau und Iwao's Vater waren es doch die dafür gesorgt haben das er mit seinem Amoklauf anfängt. Denn als er für ein kleines Vergehen im Gefängnis landete kamen sich Vater und Schwiegertochter verdächtig nahe für Iwaos Verhältnisse dann sogar zu nahe so das er ihnen unterstellte miteinander Sex gehabt zu haben. Was zu dem Zeitpunkt nicht stimmte denn als sie beide gemeinsam in einer heißen Quelle nackt waren kam es nur zum begrabschen. Die Liebe zueinander stieg aber stetig und wäre sogar für einem blinden sichtbar gewesen. Nach einer Auseinandersetzung im häuslichen Haushalt in der der Vater seinem Sohn eine Axt in die Hand drückte und fordert sie an ihm zu benutzen da er angeblich nichts mit der Frau seines Sohnes gehabt hätte (was ja immerhin halbwegs stimmte. Aber eben nur halbwegs) und mit diesem drastischen Akt seine Unschuld beweisen wollte war es für den sowieso schon respektlosen und keineswegs friedfertigen Iwao vorbei und anstatt die Tat an seinem Vater zu begehen ging er hin fort und lies seine Wut an unschuldigen aus. Deshalb gaben ihm die Morde auch nie die Befriedigung die er sich von ihnen erhofft hatte. In der Finalen Szene mit Vater und Sohn als letzterer schon in Gefangenschaft saß und auf den Galgen wartete wird dies auch deutlich ausgesprochen denn war es der Vater den Iwao so gerne umbringen wollte.

Nach dieser Schlüsselszene am Ende kommen wir nun sofort zum absoluten Ende des Films. Denn nach der Szene im Gefängnis zwischen Vater und Sohn wird weggeschnitten zu dem nun deutlich älteren Vater und der Schwiegertochter die neben ihm sitzt. Eine Einblendung lässt uns wissen das fünf Jahre vergangen sind. Beide sitzen in einer Gondel und unterhalten sich über Iwao der wie wir nun erfahren kürzlich hingerichtet wurde. An ihrem Ziel, einer Plattform hoch oben auf einem Berg von der man das Dorf und die See überblicken kann angekommen erkennen wir das sie dort ein Beerdigungs- Ritual abhalten wollen. In einer kleinen Box haben sie die Knochen Iwaos dabei welche nun verstreut werden wollen. Doch als der Vater anfängt den ersten Knochen weg zuwerfen scheint er in der Luft hängen zu bleiben (das Bild friert ein). Dies verwundert sie natürlich und passiert auch beim zweiten und dritten mal. Auch als die ganze Schachtel voller Knochen weggeworfen wird friert das Bild ein als sie in der Luft sind. Somit Endet der Film. Um diese Szene zu verstehen muss man etwas zurück gehen. In der Konversation zwischen Vater und Sohn im Gefängnis sagt Iwao man solle seine Knochen einfach irgendwo entsorgen. In dem Gespräch in der Gondel lässt uns Kazuko die nun Witwe von Iwao wissen das sie einen Brief von ihm bekommen hat in dem er klar macht das sie nie einen anderen haben kann außer ihm. Interessant ist auch das während der Konversation in der Gondel die ihren weg nach oben sucht im Hintergrund eine weitere Gondel soeben vom oberen linken Bildrand nach unten gleitet. In dieser Gondel, welche die Kamera neugierig hinterher sieht, sind dutzende Nonnen zu sehen. Eine Interpretation würde daraus schleißen das Vater uns Witwe nun die Erde verlassen und gen Himmel fahren um sich endgültig von Iwao zu trennen. Die Tatsache das seine Knochen aber nicht herunter fallen wollen lässt drauf schließen das Iwao und sein Einfluss auf das Leben der beiden nicht so einfach weggeworfen werden kann. Selbst nach seinem Tod haftet er noch wie eine Klette an ihnen, was der Brief an seine Frau z.B. verdeutlicht. Den ganzen Film über ist der Blickwinkel von Imamura ein sehr objektiver. Einer der das Leben dieses Mannes versucht aufzeigt ohne jedoch eine Seite zu wählen. Doch dieses verschachtele Ende zwingt den Zuschauer gerade zu sich subjektiv vollkommen in den Film seiner Aussagen und Interpretationen hinzugeben.

Was Shohei Immamura mit "Vengeance is Mine" ans Tageslicht bringt ist eine beängstigend reale Studie eine Soziopathen die Emotional keine Kompromisse eingeht und Stilistisch jede Formelle Intention vollends verteidigen kann. Hier treibt der Bösewicht keine cleveren Spielchen mit den Ordnungshütern oder redet seine Verbrechen schön mit irgend welch irrsinnigem Philosophisch naivem "Übermensch" Quatsch. "Vengeance is Mine" ist ein ganz eigenwilliger Film der die Vertreter des Serien Killer Genres um eine raue Charakterstudie erweitert die so zu den besten gehört. Und letztendlich natürlich ein Film mit dem ich durch dieser Auseinandersetzung ein gerechtes Denkmal setzten will auch wenn ich noch einiges ungesagt gelassen habe so hoffe ich doch die Qualität des Filmes einigermaßen angekratzt zu haben.

Blogathon 2010: Legend of Bailiff Sansho

Wenn man sich mit dem Japanischen Kino auseinandersetzt tauchen drei Regisseure häufiger auf als alle andere. Kurosawa, Ozu und ? Genau: Mizuguchi. Als Liebhaber der Japanischen Filmkunst war es jetzt also überfällig das ich mich mit ihm bekannt mache. Welches seiner werke wäre da dann besser geeignet als der Kritikerliebling sowie Weltklassiker "Sanshô dayû". Ein Film dessen Ruf so gewaltig ist wie meine Erwartungen es waren. Und ob diese erfüllt worden sind oder ob all die Lorbeeren die der Film über all die Jahre gesammelt hat nur Unsinn sind, nun lest selbst.
In "Sansho dayu" geht es um eine Familie welche getrennt von einander natürlicher weiße zurück zueinander finden will. Dies stellt sich aber als schwerer heraus als erwartet. Beginnt der Film schon damit das der Vater, ein Gouverneur, ins Exil geschickt wird weil er sich etwas zu sehr für das Wohlergehen des "niedere Volkes" kümmert geht der Unklückspfad kontinuierlich weiter für diese Familie. Denn Fünf Jahre später als sich Mutter, Tochter und Sohn dazu machen den Vater zu besuchen werden sie mitten auf dem Weg von Sklavenhändlern auf geschnappt und von einander getrennt. Von nun an flogen wir dem Sohn und der Tochter die auf einem Hof als Sklaven ihr Dasein verbringen und ihre Jugend zwischen Brutalität und Verzweiflung verbringen. 

Mehr als dieses Grundgerüst der Handlung will ich jetzt nicht schreiben. Denn Kenji Mizuguchis Parabel auf all das was mit uns Menschen falsch läuft entfaltet im Laufe der Laufzeit auf natürlichste weise eine Geschichte die so erdrückender kaum sein könnte. Sein Ruf nach Freiheit dessen nachhall noch einige Zeit wirkt hat wenig übrig für Optimismus.  Als Gegenpol dieser Thematisch deprimierenden Welt steht die visuelle Welt die das Cineastische Herz mehr als nur einmal beflügelt. Es ist fast schon so schön das es schmerzt denn was hier für Kompositionen auf uns losgelassen werden ist nicht nur für die damalige Zeit sondern selbst heute noch verzaubernd. Diese paradoxe Koexistenz von Form und Inhalt ist es die am meisten erstaunt.

Zur spitze getrieben wird dies am Ende. Die restlichen Familienmitglieder liegen sich mit Tränen in dem Gesicht in den Armen, wissend das es niemanden mehr außer sie gibt und was macht die Kamera? Sie schwenkt graziös fort um uns mit einer Landschaftsaufnahme zu entlassen welche im Kontext zum gesehenen Mark und Beine erschüttern lässt. Hier verschmelzen Form und Inhalt zu einem Moment den Kurosawa wohl "real cinema" nennen würde. Es ist eine schmerzliche Schönheit die die Welt für uns Menschen bereit hält. Das Kunststück seine Menschlichkeit zu bewahren wie es der Vater zu beginn seinem Sohn eintrichtert scheint also ein schweres unterfangen zu werden, oder? Nun wie oben erwähnt ist hier der Optimismus nicht die vorherrschende Kraft. Mizuguchi vollbringt aber die extrem sensible Aufgabe nicht als verbitterter Pessimist da zu stehen. Es ist die aus menschlicher Sicht unheimlich schwere Koexistenz (schon wieder) des guten und des bösen. Des Glückes sowie des Schmerzes. Der Humanismus kann überleben wenn man sich dies zu Herzen nimmt. Mizuguchi überbringt diese Message in seinem "Sansho dayu" in einer natürlichen Entfaltung der Gedanken und Emotionen wie es so selten der Fall war. Allein dafür gibt es schon zwei Daumen hoch meiner seits.
Kurosawa. Ozu. Mizuguchi. Ich würde zwar noch ein paar Namen hinzufügen aber wieso letzterer  so oft Ehre verdient hat immer und überall erwähnt zu werden ist mir nun klar geworden. 

Dienstag, 2. November 2010

Enter the Void

"It's about death..."

Regie & Drehbuch - Gaspar Noe
Kamera - Benoît Debie
Erscheinungsjahr - 2009
Laufzeit - 150 Minuten


Film als Kunst. Obwohl im Vergleich zu anderen Formen immer noch recht jung ist das ja heutzutage die Norm. Das Kino ist eine Kunstform! Nun das sehe ich anders. Denn alles über eine Kamm scheren sollte man das nicht. Ein gewaltiger Kamm müsste das dann wohl sein. Den Kunst ist Film zum Größtenteils leider nicht. Mehr ein Produkt. Nun darf man mich da aber nicht falsch verstehen. Ich habe meinen Heiden Spaß mit Tarantino sowie Nolan oder Harry Potter und Popcorn Konsorten. Nur was unterscheidet all diese Filme von einander. Nicht nur Gegenwärtige sondern auch oft viel zu sehr verklärte Klassiker. Was? Was ist der Unterschied außer natürlich Cast und Crew? Es sind die Geschichten. Der Inhalt. Denn dies ist es was Jeder will. Storys. Einen Roten Faden. Eine Geschichte entfalten sehen mit Anfang und Ende. Nun ist es denn das was Filme so besonders macht? Was dieses Medium zur vollendeten Kunstform macht? Die Storys?Ansichtssache könnte man nun sage. Klar ist es das aber dies hier ist meine Meinung zu diesem Film und nicht die eines anderen also scheiß auf die Ansicht anderer. Meiner Meinung nach ist es die Form.Das bewegte Bild. Die Montage. Die Technik. Nicht das Was sondern das Wie. Das ist es immerhin was uns von der Malerei; der Photographie oder der Literatur unterscheidet. Film verbindet nicht nur all diese Kunstformen in sich er perfektioniert sie obendrein noch. Und unter diesem Aspekt sieht man in Filmen seit Jahrzehnten die meiste Zeit immer das selbe. Die selben Close Ups;Establishment Shots. Wehe die 180 Grad Regel wird gebrochen. Alles wird so komponiert das die Welt in einem Frame Platz zu haben hat. Das mag auf einmal Farbe haben und hier und da blenden ist aber immer noch das gleiche. Und diese Formelle Eintönigkeit ist in dem, primär Visuellen Medium, eine Schande und ein Verbrechen sondergleichen an der Kunstform Film. Es werden Filme zum sehen gemacht und nicht Filme zum fühlen. Sind doch Emotionen das höchste Ziel ein jeder Kunst. Doch gibt es einige die es wissen. Die es verstehen. Leute die Filme nicht zum sehen machen sondern zur fühlen. Ozu, Hitchcock oder Tarkovsky sowie heutzutage Gaspar Noe und allen voran ungeschlagen Terrence Malick. Leute die uns nicht eine Geschichte vorsetzten der wir zu folgen haben. Das macht man mit Kindern. Deren Filme sind Kunstwerke. Werke die Perspektiven verschieben und das natürlich durch die Kamera in 24 Bildern pro Sekunde. ENTER THE VOID ist nun also der letzte Vertreter des Kunstkinos wie es viel zu selten gemacht wird. Ein Film voller Epochaler Virtuosität und Individueller Erfahrungen. Ein Sensorisches Erlebnis das durch die außergewöhnliche Fusion von Bild und Musik direkt ins Zentrale Nervensystem eindringt. Denn das kann Kino. Nicht nur das Herz bearbeiten sondern die Seele berühren. Aber das wird viel zu selten wirklich durchgezogen. Mich schmerzt es zu hören das Leute hier "Repetitiv" und "Wiederholt sich" als Negativpunkt aufzählen. Was Gaspar Noe uns hier darbietet ist ein hypnotisierende Gleitflug in die tiefen des Menschlichen Verstandes. Ein psychedelischer Trip der weiß das Bilder Droge genug sein können für den Ästhetischen Film Fan. Klar wiederholt sich hier vieles. Aber was an solch Experimentell einzigartigen Neongrellen Form verschiebenden Bilderfluten die mich Emotional durchgeschüttelt zurück lassen eintönig sein soll will mir nicht einleuchten. Ich entziehe mich ja auch nicht freiwillig dem Glück nur weil es jetzt schon zum dritten mal bei mir an der Haustür klopft. Noe ist es mal wieder hoch geflogen und hat uns in Ehrfurcht zurück gelassen. Für zweieinhalb Stunden war man gefangen in der Leere des Seins. Am Ende dann entlässt uns Herr Noe in genau diese um uns... ja um was? Sicher bin ich mir da bei dem Franzosen immer noch nicht. Denn wenn Tarkovsky der Filmische Philosoph ist und Malick der Filmische Poet. Was ist dann Noe?
Extremist?
Chauvinist?
Oder gar Filmischer Terrorist?
Ach je egal die Wiedergeburt ist immerhin geglückt was nun kommt liegt an uns. Vielleicht sollte man ja wirklich nicht viele schreiben oder sich zu viel Gedanken machen. Es ist der Moment ohne Zeitgefühl der zählt. Die Erfahrung. Das Formelle Wunder das uns zeigt das Film als Kunstform keine Grenzen kennt, sich stilistisch keinen Konventionen beugen sollte und immer noch zu so viel fähig ist. Warum also kaputt machen durch analysieren oder Lobhuldigungen? Also Entschuldigung an alle Leser für den Intellektuellen dünnschiß aber das musste jetzt einfach mal raus. Also Ja. Film war toll. Sehnerv Vergewaltigt. Experimentell befriedigt. Emotionale Wildwasserfahrt. Der Filmliebhaber ist froh. Mission Geglückt.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Ponyo

Ponyo loves Sosuke.

Originaltitel - 崖の上のポニョ, Gake no Ue no Ponyo
Regie & Drehbuch - Hayao Miyazaki
Erscheinungsjahr - 2008
Länge - 101 Minuten



Die Welt ist ein kalter, ungerechter und dreckiger Ort voller Gewalt, Leid und Tod. Das dies eine ernüchternde und schwer widerlegbare Wahrheit ist wird wohl niemand leugnen können, trotzdem ist es nur die halbe Wahrheit. Auch Schönheit, Wärme und Zuneigung ist zu finden geht aber leider viel zu oft in all dem Nihilismus unter mit dem man sich als erwachsener Mensch, der die Welt zu verstehen scheint, schmückt. Ponyo lässt uns die Welt wieder aus den neugierigen, stets fragenden und klaren Augen eines Kindes entdecken. Als ich den Film vor einem Jahr zum ersten mal sah empfand ich ihn als eher mittelmäßig, die Charaktere seinen zu unecht und der Emotionale Kern sei nicht vorhanden sagte mir mein rationaler verstand. Ein äußerst ignorante Haltung welches ich mit Demut zurücknehme. Ponyo ist ein so warmherziger Film das man sich an dessen Ende wünscht sofort wieder ein Kind zu sein oder besser noch sein Leben ein kleinen wenig fröhlicher und wundersamer zu gestalten. Und es zu schaffen die Magie in jeder Sekunde des so kostbaren Lebens zu genießen. Ach und das die 100 % handgemalten Animationen dem bösen CGI den verdienten Todesstoß verpassen muss ich wohl nicht erwähnen. Herr Miyazaki so langsam finde ich keine Übertreibungen mehr für ihre Werke.





Die Chroniken von Erdsee


OT - Gedo senki
Regie - Goro Miyazaki
Drehbuch - Goro Miyazaki, Keiko Niwa
Erscheinungsjahr- 2006
Laufzeit - 115 Minuten



Ein Studio im Wandel. So gerne ich es mit ja wünsche aber der Zahn der Zeit nagt auch an Miyazaki und Takahata, den zwei Meistern des Meisterstudio der Animationskunst. Irgendwann werden sie nicht mehr da sein und was dann. Nun Neue Talente müssen her ist ja logisch. Jemand der nicht nur schön zeichnen kann sondern auch die Aufgaben eines Regisseurs zu bewältigen weiß. Nun aber macht Produzent Toshio Suzuki einen Fehler, den ersten mir bekannten, er schlussfolgert das bei jemandem dessen Name Miyazaki ist doch schon das Talent in der wiege liegen muss. So also bekommt Goro Miyazaki, Hayaos Sohn, die Gelegenheit sich zu beweisen als würdiger Nachfolger. Als Regisseur auf den Ghibli sich verlassen kann obwohl seine erstes Projekt sein erster Kontakt mit der Arbeit eines Regisseurs sein wird. Eine Gelegenheit die der liebe Goro mit "Gedo Senki" dilettantisch und fast schon beleidigend missbraucht. Nicht das "Gedo Senki" ein unglaubliches Jahrhundert Debakel von einem Film ist, aber es ist ein Ghibli Film und also solcher erwartet man keine Pixar Gesöff oder Disney Plörre sondern einen verdammten Ghibli. Ein Film von dem man sagen kann das man tief berührt ist von der unglaublichen Schönheit die er ausstrahlt, der Subtil und zugleich fordernd ist. Frei von übermäßigen Klischees und immer verzaubernd. Nichts kann man bei "Gedo Senki" anwenden. Gar nichts. Ok Vielleicht das man Sprachlos ist und nicht weiß was man schreiben soll. Denn genau das fühle ich auch bei diesem Film. Er ist vorbei und ich möchte meinen Kopf einfach nur in den Sand stecken und kein Wort über ihn verlieren obwohl es so viel zu meckern gibt. Von der uninteressant Konventionellen Geschichte bis hin zu den Prototyp-lieblos Fantasy/Mittelalter Charakteren bis hin zu den schrecklich normalen Animationen die nur selten die Chance bekommen ihre Qualität zu zeigen. So einen Film hätte ich von den Amerikanern erwartet die nur auf schnelles Geld aus sind und sich um Kunst einen Dreck kümmern.
"Gedo senki" ist weder ein sehr guter noch denkwürdiger Film. Er ist ein verbitterter, salbadernder, dummer und geistloser Film. Ich habe ihn mir vor Jahren mal angesehen und jetzt nochmal und kann mich immer noch nicht drängen irgendetwas gut zu finden, geschweige denn etwas über ihn zu sagen was über ein Emotionales Enttäuschungs Dokument herausgeht. Zum Glück haben die Leute von Ghibli davon gelernt.

Dienstag, 20. Juli 2010

The Yakuza Papers

Battles Without Honour and Humanity



Was anfängt wie eine Interessante Studie über den Aufstieg der Yakuza Clans im Nachkriegsjapan entwickelt sich am Anfang des zweiten Drittel leider schnell in ein stetiges auf und abtauchen von Charakteren bei denen man irgendwann nicht mehr weiß wer nun zu wem gehört, da ja das Intrigieren auch ganz oben auf der Tagesordnung steht. Dies wird auf dauer leider viel zu zäh bis sich sogar die Langeweile einschleicht. Zum Glück wendet sich der Film dann im letzten drittel und Fokussiert sich auf den eigentlichen Star Shozo Hirono, wunderbar gespielt von Bunta Sugawara, der uns zuvor nur ab und zu mit seiner kraftvollen Präsenz segnete da er die meiste Filmzeit leider im Knast verbringen musste. Da weiß der Film dann auch zu glänzen, da sein Charakter viel über die Mentalität der Yakuzas auszusagen weiß und die besten Szenen im Film auch ihm zu verdanke sind, ganz oben natürlich das fabelhafte Ende das den Film dann noch vor einer etwas niedrigeren Note bewahrt. Dort zeigt mir Kinji Fukasaku genau das was ich sehen wollte, die Perfekte Mischung aus Emotionaler/Charakter Tiefe und absoluter Awesomeness. Der erste Teil der Yakuza Papers Reihe hat hier und da Probleme und hat die Erwartungen auch nicht ganz befriedigt dafür lässt das angesprochene Ende auf einiges in den nächsten Teilen hoffen. Den Potential ist ohne Frage da, wie die Gewaltexzesse die genau das ansprechen was der Titel aussagt. Den hier gibt es Keine Ehre und Keine Loyalität. Gewalt und nochmals Gewalt so sieht das Yakuza leben aus. Dazu weiß die Bildkomposition auch noch sehr zu gefallen, Fukasaku's Stamm Kameramann Sadji Yoshida hat hier ein paar wirklich Stylische Szenen eingebaut die manchmal subtil aber manchmal auch schon "in die Fresse" sind. Umgehauen wurde ich trotzdem nur von dem Ende, mal sehen was "Deadly Fight in Hiroshima" so mit sich bringt.




Deadly Fight in Hiroshima


Der Fukasaku ist mir ja schon so ein Strolch. Ist die gängige Regel in der Filmwelt ja das Sequels schwächer sind als ihr Vorläufer, macht der Mann mit "Deadly Fight in Hiroshima" fast alles Richtig was er im Erstling Richtig hätte machen müssen und erschafft somit einen in allen maßen anspruchsvolleres Filmerlebnis. Wurde in "Battles Without Honour and Humanity" unglücklich versucht einen Haufen Charaktere zu jonglieren, wird sich in Deadly Fight in Hiroshima auf eine kleine Anzahl von Figuren Fokussiert. In dessen Mittelpunkt die Geschichte von Seizo Fukumoto Charakters Yamanaka steht, die dank ihrer unglaublichen Tragik anders als der erste Teil auch eine ganze Menge Dramatik zu bieten hat. Bunta Sugawara ist natürlich auch wieder von der Partie und ein Junger Sonny Chiba begeistert als Anarchistischer Joker Verschnitt der sich einen Dreck um die Regeln der Yakuza kümmert. Dazu bekommen wir Zuschauer dank der kompromisslosen Gewalt sogar noch eine äußerst schockierende Verhör Szene mit abschließendem "Ende" welches mich Emotional komischerweise ganz schon berührt hat. Was die technische Aspekte des Films betrifft hat sich weitestgehend nichts grundlegend verändert, dies ist aber nicht schlecht da im ersten Teil auf dem Gebiet eigentlich alles Stimmte.
Tut wirklich gut zu sehen das die Serie sich weiter entwickeln hat und lässt hoffen das die Folgeteile dieses Niveau halten können oder Gnade Gott es sogar noch übertreffen. "Proxy War" kann kommen.




Proxy War


Das dritte Kapitel von Kinji Fukasaku's Yakuza Epos weiß Gott sei dank genau so wie Deadly Fight in Hiroshima alle schwächen des Erstlings, Battles Without Honour and Humanity, zu umschiffen. Obwohl es doch in Proxy Wars genauso wie Teil eins wiedermal fast nur ums Intrigieren der diversen Yakuza Klans geht. Die meiste Zeit sehen wir mal wieder Personen um einen Tisch sitzen die miteinander reden. Anders aber als in Teil eins schafft es Fukasaku hier alles um einiges Übersichtlicher und mit mehr Dynamik zu gestalten. Primär die konzeptionell gelungenen Actionszenen sind dank ihrer wilden ungestümtheit immer eine perfekte Abwechslung bieten. Hier sehen wir die Gesichtslosen Untermänner in bestimmungsgemäß chaotischen Szenen wie die Fliegen fallen. Außer natürlich einer Fliege dem der Film ein Gesicht verpasst, dank ihr sind auch einige Emotionen im Spiel. Dies wird insbesondere am, wiedermal gelungenen Ende unter Beweiß gestellt welches als Aufhänger für etwas hoffentlich großes im nächsten Teil zu sehen ist. Mit dem fantastischen Bunta Sugawara, der nun endlich für die gesamte Laufzeit die Hauptperson ist, hat Proxy War auch eine Sympathiefigur die wir in den vorherigen Teilen dank seiner zwiespältigen Rolle als Protagonist nun endlich mehr zu Gesicht bekommen. Und dank Fukasaku's rauem Stil mit seiner ausgeprägten Mischung aus Gurrillia Handkamera und vielen Wide Shots wird diese Welt auch nie in einem Romantischen Licht dargestellt. Genre Fans wird es freuen.




Police Tactics


Die Gewalt Eskaliert und der Krieg beginnt. In der vierten Auskopplung ist "The Japanese Godfather" seinem Amerikanischem Pendant am ähnlichsten. Attentate werden ausgeübt, die Anzahl der Opfer steigt rapide, die Polizei bewegt endlich mal ihre Finger, Festnahmen werden gemacht und Yakuza Bosse suchen Schutz bei den Ordnungshütern vor lauter Angst. Man merkt deutlich das sich alles auf ein Ende zu bewegt. Das ganze Paket einer Brutalen Gangster Geschichte wird in Police Tactics noch mal ausgepackt bevor es in die letzte Runde geht und bietet wie zuvor einen Faszinierenden Blick in eine Untergrundwelt Japans der Nachkriegszeit die mit ihrer Stellung in der Gesellschaft und dem Krieg Untereinander zu kämpfen hat.




Final Episode


Es bleibt ein seltsames Gefühl das Ende dieser Großartigen Serie zu erleben. Alles was ich von einem authentischen Film über den Aufstieg der Yakuzas sehen wollte und was ich leider beim ersten Teil nicht gänzlich sah wurde von Teil zu Teil verbessert bis bis zu dieser letzten Episode welche einen unvergesslichen Abschluss bietet. Keine Verschönigung der Sachlage, keine Über stilisierte Gewaltdarstellung und kein Happy Ending. All die Sinnlosigkeit derer mit dem Platz an der Sonne und all die Tragik der Untermänner. Wer ein Leben voller Gewalt führt wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht als alter man an Herzversagen sterben sondern auf dem Kalten Bordstein mit einer oder mehrerer Kugeln im Körper. Am Ende stellt der Film dann noch eine wichtige Frage die man mit vollem Ehrgeiz sofort mit "Ja" beantworten möchte, dies aber nicht übers Herz bringt da man weiß eine Lüge auszusprechen.


"Will the bitter battles that arise the strong preying upon the weak ever be banished from this earth?"



Sonntag, 11. Juli 2010

Zwischen Himmel und Hölle

"I have no time for lies. I want the truth!"

OT - Tengoku to jigoku
Regie - Akira Kurosawa
Drehbuch - Ryûzô Kikushima, Hideo Oguni, Akira Kurosawa
Kamera - Asakazu Nakai, Takao Saitô
Erscheinungsjahr - 1963
Laufzeit - 143 Minuten 



In Worte fassen kann ich das was ich gesehen habe jetzt noch nicht wirklich. Tengoku to jigoku ist einer dieser Filme bei denen man sofort wenn -„The End“- auf dem Bildschirm erscheint, weiß das man gerade was Großartiges erlebt hat. Das Augenmerk liegt dabei auf Erlebt, den Kuorosawa’s Crime Thriller kann man nicht nur einfach sehen. Deswegen verzeiht mir das geschwärme, aber der Film lässt mir einfach keine andere Wahl als ihm einen Ring an den Finger zu stecken, den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen und mit Einhörnern und Feen durch Grünes Gras zu Hüpfen. Was auf den ersten Blick wie eine Folge aus Law and Order aussieht entwickelt sich schnell in ein hoch spannendes Crime Drama das durch die angesprochene Spannung zu Unterhalten weiß aber sogleich auch den Geist anregt, was ja Kurosawa immer wichtig war. Denn egal wie „Light“ das Aufgangsmaterial ist, Kritik wird immer geübt. In Tengoku to jigoku, was soviel heißt wie „Himmel und Hölle“ wird von Kurosawa dieses mal nicht nur Loyalität, Ethik und Moral auseinandergenommen sondern auch mal ganz nebenbei der absurde Hass unter unserer eigenen Spezies zueinander analysiert. „Himmel und Hölle“. wie im Titel schon enthalten. stehen im Film für die Einteilung von uns Menschen in einer Gesellschaft in der die Kluft zwischen Arm und Reich stetig steigt. Der Himmel Repräsentiert das Angesehne, wohlhabende Volk, die Hölle den Abschaum der Gesellschaft. Charakterisiert wird dies schön in der Szene kurz vor dem Ende mit der Drogenabhängigen Prostituierten. Sie und die Umgebung in der wir uns gerade befinden stellt die Hölle dar, ein Slum voller Junkies. Der Dreck unserer Gesellschaft. Und sie ist nun mal eine der Einwohner, deshalb auch das Desinteresse der Polizisten an ihrem Leben und die komplette Abstinenzvon Empathie. Alles was für sie zählt ist den Verbrecher am Kragen zu packen damit er für das Verbrechen büßen kann was er einem der „Himmels“ Bewohner angetan hat. Wenn dies heißt das eine Drogenabhängige Prostituierte dran glauben muss ist das natürlich legitim. Kurosawa zeigt deutlich welche großen Barrieren selbst heute noch in unserer Gesellschaft herrschen. Deshalb hat auch das Finale in dem sich Himmel und Hölle gegenüber sitzen so viel Gewicht. Werde da aber nichts Spoilern, obwohl es selbst da so viel zu erzählen gibt dank der unglaublich guten Bildsprache Kurosawas z.B. mit der Reflektion im Spiegel und so weiter. Hier wird so viel erzählt ohne auch nur ein Wort zu sagen, subtil ist so einiges. Ein Beispiel für die Subtilität und die schiere Kraft der Bilder, die nun nicht so Spoilerlastig ist, ist wohl die Szene in der der Chauffeur Mifune’s Charakter anfleht das Lösegeld zu bezahlen. Mifune ihm aber aus dem Weg geht, jedenfalls versucht er es, aber hinter ihm sind nur die vorhänge die das Fenster verdecken, er ist gefangen in dieser Situation und kommt nicht heraus. Eine essentielle Charakter Szene und mit eine der Emotional Stärksten um gesamten Film. Da sie das innerliche Dilemma dieser Person so präzise verdeutlicht ohne auch nur etwas zu sagen. Großes Lob dabei geht natürlich auch an Toshiro Mifune dessen Elektrische Performance als Kingo Gondo mit eine seiner besten ist. Dazu bekommen wir noch Tatsuya Nakada der den Kommissar spielt und vor allem im Zweiten Akt die Hauptrolle ist. Auch Shimura gibt uns die Ehre aber leider nur für eine kurze Zeit. Herauszuheben ist aber ganz klar Tsutomu Yamazaki der den Kidnapper verkörpert und gegen Ende hin immer häufiger auftaucht bis zum Finale in dem er eine Explosion des Wahnsinn und der Verzweiflung loslässt. Auch wunderbar ist die Einteilung der Geschichte, die ersten 55 Minuten Spielen z.B. ausschließlich in einem Zimmer was unglaublich viel Raum für die Atmosphäre heißt und unglaublich wenig Raum für die Charakter und dessen Problem um sich zu verstecken. Denn wie immer in Kurosawas Filmen geht es ihm mehr um die Charakter als um die Story, jede Kleine Nuance wird ausgekostet so das jeder Charakter, so klein seine Rolle in dem Großen Ganzen auch sein mag, auch wirklich ein dreidimensionaler Charakter ist.


Nun jetzt hab ich hier viel Unsinn geredet und mich wie ein kleines Schulmädchen verhalten das zum ersten mal Glitzer Vampire auf der Leinwand zu sehen bekommt.
Wie heißt es aber am Ende des Films ”I’m not interested in self-analysis”.
Wie sie wollen Herr Kurosawa, ich weiß ja das sie es nicht mögen wenn man ihre Werke zu stark Analysiert. Dies habe ich hier zwar nicht wirklich gemacht es ist mehr eine Liebeserklärung aber Trotzdem halt ich jetzt einfach meinen Mund und schau mir den Film einfach ein weiteres Mal an. Danke jedenfalls für einen der besten Filme die ich je sehen durfte.


Freitag, 11. Juni 2010

Half Life 2 Review

"Man of few words, aren't you?"





Videospiele sind Kunst. Nicht nur Ein Heavy Rain oder ein Metal Gear Solid sondern auch Vertreter des ach so Bösen Ego Shooter Genres. Half Life war da so ein Beispiel das der Welt zeigte was mit viel Kreativität und Motivation dort alles Möglich ist. Ohne Schönheitsfehler war aber auch dieses Spiel nicht, eine Tatsache die die Leute von Valve wohl auch bemerkten. Deshalb sollte der heiß ersehnte Nachfolger, Half Life 2, alles besser machen und genau so wie damals das Genre Aufrütteln und Wegblasen. Ob sie dies geschafft haben ist eigentlich schon ein Sakrileg an sich so etwas zu Fragen, da Half Life zwei nicht nur die Erwartungen erfüllte sondern diese auch noch Überflügelte und selbst die wildesten Gamer Träume übertrumpfte. Keine Revolution dafür aber eine Evolution sondergleichen. Die Konsequente Weiterführung von all dem was im ersten Teil Gut war und eine komplette Ausmerzung von all dem was Schwach war.

Wie in Teil eins schlüpfen wir in die Rolle des Dr. Gordon Freeman (Welcher ja wie im Half Life Review beschrieben den Spieler vor dem Bildschirm verkörpert) und werden in einen Überwachungsstaat voller Unterdrückung und Angst geworfen an dessen Spitze die Combine stehen. Moment mal Combine? Wer sind denn die? Im Ersten Teil gab es die doch gar nicht. Ganz Einfach für uns vergingen nämlich gerade mal ein paar Sekunden nach dem Ende von Half Life SPOILER In dem uns der G-Man in eine Cyrostasis versetzt hat und uns sozusagen Einfrohr SPOILERENDE und dem Anfang von Half Life 2. In der Normalen Welt vergingen aber ca. zwanzig Jahren in denen die Fremde Alien Rasse, Combine, durch die Portale vom Ersten durchkamen und die Welt innerhalb von 7 Stunden eroberten. So jedenfalls die Kurzfassung. Half Life hat wie immer Story-technisch einiges zu bieten welches es aber nie auf Konventionelle weise zeigt, was bei manchen Spielern vielleicht für Verwirrung sorgen kann.



Ein Punkt der eher Negativ aufgefallen ist an Half Life war die fehlende Emotionale Bindung. Eine Schwäche die im zweiten Teil verschwindet. In Half Life zwei gibt es nämlich einen Haufen Charaktere welche allesamt durch die Eindrucksvolle Mimik und Gestik und den Fabelhaften Voice Actors her ausstechen. Aber nicht nur das Die Charaktere sind alles dreidimensional, und damit meine ich nicht ihr aussehen sondern ihr Komplexes Innenleben. Ein Faktor der in Spielen oft vergessen wird. Hier in Half Life 2 ist dies jedoch nicht der Fall und wir bekommen wirkliche Menschen zu sehen die allesamt ihre eigene Vergangenheit ihre eigenen Ängste und Gefühle haben und Entwickeln. Hervorzuheben ist dort natürlich die hübsche Alyx Vance welche mal so komplett gegen die Typische Frau aus Videospielen geht und einen nicht durch ihr Aussehen( welche zwar auch alles andere als schlecht ist) sondern wirklich durch ihre Persönlichkeit und ihren Charme umhaut.



Auch in Sachen Abwechslung wird der Erste Teil nochmal übertrumpft. Wo man damals in Black Mesa zu Fuß unterwegs war und dann für ein Level auch mal auf Schienen wird man in Half Life 2 nicht nur durch Häuserschluchten rennen und Springen, Am Strand mit einem Buggy entlang Düsen, Unter einer Brücke herum klettern, eine von Zombies bevölkerte Geisterstadt besuchen, mit einem Sumpfboot durch verseuchtes Gewässer Fahren oder diverse Physik Spielereien lösen. Keine Sorge Geschossen wird aber auch kräftig, das dann aber hauptsächlich mit der Gravity Gun. Auch hier muss ich schon wieder aufpassen um nicht in Blindes Lob-huldigen zu verfallen. Die Gravity Gun ist nämlich einer der Stars von Half Life zwei und jetzt schon so Ikonisch wie die Berühmte Brechstange. Einer Erklärung dafür bedarf es nicht dies muss man wie das ganze Spiel einfach erleben. Denn wenn man nach dem erhalten der Waffe und ein paar Übungen sofort nach Ravenholm geschickt wird und die Vorzüge dieses Wunderwerkes der Technik mit eigenen Augen in Funktion sieht sollte sich jede Erklärung erübrigen. In Kombination dazu ist auch die Physik Engine, die nebenbei bemerkt selbst heute noch fast unerreicht ist, zu erwähnen. Erstaunt war man damals und ist es heute noch als Spieler das sich wirklich alles so bewegt wie es sich bewegen sollte, Glasflaschen zerbrechen jedes mal auf eine andere weise alles reagiert so wie es Physikalisch sein sollte. Damals eine Offenbarung welche lange nach hallte. Möglich war dies durch Verwendung der Havok Engin in zusammen Arbeit mit Valves eigener Source Engine.



Ich will jetzt auch nicht mehr schreiben da eigentlich jedes Wort welches ich hier nieder tippe eine Untertreibung von Galaktischer Größe ist. Mit Half Life 2 Entwickelten die Jungs von Valve nicht nur das Perfekte Sequel welches den Vorgänger in jeder Hinsicht verbesserte sondern auch, und das meine ich ehrlich, den Besten Ego Shooter aller Zeiten, der Zeigt das das Genre immer noch Kunst sein kann und noch nicht zum rein Sportlichen Wettkampf verkommen ist wo der Singelplayer nur Bonus für den Multiplayer dient. Seit 6 Jahre und immer noch die Referenz, jedenfalls bis Half Life 3 (bzw. Episode 3) raus kommt. Bis dahin Spiel ich noch mal Half Life 2. Danke Valve!

Wertung - 100 %


Zu den Episoden:
Zu Half Life 2 gibt es zwei Episoden welche die Story nahtlos weiter erzählen und laut Valve einen Übergang zwischen Half Life 2 und 3 werden sollen. Qualitativ ist die einzigste sozusagen schwäche das die Episoden nicht die Länge eines Half Life 2 haben. Aber dies ist meiner Meinung nach nur logisch und tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Beide Episoden sind Fabelhaft und bieten all das was Half Life so groß macht. Absolute Empfehlung also auch dafür.

Sonntag, 6. Juni 2010

Half Life Review



1998 sollte ein Spiel auf den Markt kommen welches die Grundfesten des Ego Shooter Genres Erschütterte, Abriss und komplett neu Aufbaute. Half Life hieß diese Revolution und wurde von dem damals noch unbekannten und kleinen Entwicklerstudio Valve Entwickelt. Half Life zeigte uns einen Weg der heutzutage leider viel zu selten eingeschlagen wird im Ego Shooter Bereich, ein Weg in dem es nicht um sinnloses (aber spaßiges) Rum geballer geht. Sondern ein Weg der Zeigt das dieses Genre soviel zu bieten hat bezüglich Story, Innovation, Emotionale Bindung und Spannung. In Half Life Steuert man den Physiker Gordon Freeman der gerade auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in der Forschungseinrichtung Black Mesa ist. Obwohl, um ehrlich zu sein, der Name und Charakter des Protagonisten wenig Gewicht trägt da Valve hier etwas vollbracht hat was ohne in Blinde Lobhuldigung zu verfallen schwer zu erklären ist. In Half Life gibt es nämlich keine Zwischensequenzen, alles passiert in Echtzeit. Das heißt auch das wir, der Spieler, den Hauptprotagonisten nie zu Gesicht bekommen. Nun kommen wir zum wichtigen und ausschlaggebenden Punkt, denn diese Herangehensweise unterstützt das berühmte "Mittendrin" Gefühl in so einem Mase wie es bis dato nicht vorhanden war. Der Spieler verschmilzt also regelrecht mit der Figur und wird NIE durch irgend eine Cutszene oder ähnliches aus diesem Charakter herausgezogen. Der Spieler wird also so zu sagen Selbst zu Gordon Freeman.

Da dies aber für Valve wohl noch nicht genug ist bestückten sie Half Life mit einer, für Shooter, relativ außergewöhnlich guten Story. Diese wirkt auf den ersten Blick zwar leicht konfus, vor allem auch da kaum etwas auf konventionelle weise erklärt wird macht aber in dem Aspekt Sinn das Gordon auch keine Ahnung hat was passiert, und wie schon gesagt, wir sind Gordon und bekommen nur so viele Informationen wie er. Und Infos sind nun mal rar in einer Geschichte wie dieser. Denn nachdem Gordon an seinem Arbeitsplatz angekommen ist wird er auch gleich in eine Testkammer geschickt in der ein Experiment stattfindet an dem er Teil nimmt. Lange Rede Kurzer Sinn, das Experiment läuft schief ( Was Maßgeblich an dem Mysteriösen G-Man liegt) und in der Forschungseinrichtung gehen Portale auf aus welchen Alien heraus schwirren. Wenn das nicht genug wäre tauchen dann auch noch das Militär auf welches zwischen Euch und denn Aliens anscheinend keinen Unterschied sieht und auf alles schießt was sich bewegt. So begeben wir uns also, bewaffnet mit einer Brechstange, auf dem Weg hinaus aus dieser Einrichtung. Das dies natürlich nicht ohne Hindernisse passiert versteht sich ja von selbst.


Eines der Besonderen Dinge an Half Life damals war die Tatsache das es kein 100% Ego Shooter war sondern eine Art Shooter mit Adventure, Rätsel und Hupf Einlagen. Auf Schienen ist man dann sogar auch noch in einem Level. Abwechslung wurde damals bei den Leuten von Valve wirklich Groß geschrieben. Mann hat kaum Zeit zum Durch atmen da das Spiel immer geschickt zwischen verschiedenen Genres herum wechselt um euch auf Trapp zu halten in den Linearen Leveln. Apropos Linear, eine erneute Revolution die man Half Life zuschreiben kann. So Linear der Spielverlauf auch ist hat man als Spieler nie den Eindruck einen Bestimmten Weg zu gehen weil er nun mal der einzigste ist sondern weil man es will und für richtig hält. Vallve gaukelt einem einen Offenen Spielverlauf vor obwohl alles bis ins kleinste Detail durch komponiert ist. Obwohl nicht ganz ins Kleinste Detail, oft kommt es vor das man sich der Linearität bewusst wird was aber in Half Life 2 Weiter entwickelt und Perfektioniert wurde.


Das kann man eigentlich auch als Fazit sagen: Half Life ist ein wunderbares Spiel, ein außergewöhnliches. Doch frei von Fehlern ist es nicht, was aber kein Problem darstellt da es alles was es neu ausprobiert zum ersten Mal versucht und in seinen Intentionen damals noch in den Kinderschuhen steckte. Alles was man aber an Half Life aussetzen könnte, z.B. das Fehlen von Emotionaler Bindung zu irgendjemandem außer sich selbst oder der schwache Fokus bei der Story wurde in Half Life 2 Konsequent weiter geführt und perfektioniert. Aber auch so, trotz den ab und zu auftretenden Missgeschicken, bleibt Half Life ein Intelligentes Shooter Erlebnis mit exquisitem Missions Design, guter Präsentation und natürlich auch Schönen Baller Einlagen. Ein Muss. Nicht nur für Shooter Fans sondern generell für Fans von Videospielen.


Wertung - 90 %


Freitag, 30. April 2010

Antichrist Review

"Nature is Satan's church."



Feminismus und Religion. Zwei Begriffe die nicht wirklich zusammen passen. War es doch eine Frau die, laut der Bibel, daran Schuld ist das die Menschen aus dem Paradies verdammt worden sind. Sie ist das schwache Geschlecht das die Sünde über den Mann gebracht hat. So begann der Weg der Frau die unter die Starke Hand des Mannes muss damit er das Böse in ihr Kontrollieren kann. Nun nimmt sich der Visuelle Theologe Lars von Trier dieser Thematik an um die Geschichte des Buches Genesis auf seine Weise zu Interpretieren.

Auf einer Tafel mit Kreide geschrieben sehen wir die Worte: Lars von Trier. Antichrist. Prolog. Unterstützt mit einem Dumpfen Sound werden wir nun in die Welt von Antichrist geworfen. Eine Welt in der das Chaos Regiert. In einer pathetischen schwarz Weiß Szene die in Extremer Zeitlupe abläuft wird im Prolog ohne Worte nur mit der Musik von Händle unterlegt, die Prämisse gezeigt. Zwei Menschen beschäftigt mit ihren Sexuellen Handlungen während ihr Kind, welches frappierende Ähnlichkeit mit dem Regisseur hat, in den Tod fällt (springt?). Was in den nächsten Kapitel zu sehen ist wohl am Besten mit den Kapitel-namen zu beschreiben: Trauer, Schmerz, Verzweiflung. Alles gezeigt und gespielt mit einer selbst-zerstörerischen Wut und Authentizität von Charlotte Gainsbourg. Wie gesagt: Das Chaos regiert. Aber was will man den erwarten von einem Paar das gerade ihr Kind verloren hat: Trauer, Schmerz, Verzweiflung.

Von Trier therapiert sich mit diesem Film selber. Mehr noch als ein Film für uns die Zuschauer ist Antichrist ein Film für Lars von Trier was man sehr oft merkt. Doch was ihm hilft bereitet uns Kopfzerbrechen. Antichrist hat ihn vielleicht von seiner Depression geheilt stürzt uns den Zuschauer aber genau in so eine. Denn der Film ist alles andere als Einfach, Intention oder Sinn danach wird man lange und ausgiebig suchen, ganz einfach weil der Film eine solche Wucht ist das er einen nicht mehr aus seinen Griffe los lässt. Eine Eigenschaft die der Film dann doch mit seinem Vorbild Andrei Tarkowski gemeinsam hat.

Eine Frage die mich am Meisten stört muss ich aber noch ansprechen. Wie soll man so "Etwas" nach normalen Standards denn bewerten? Am Anfang hab ich mir einfach gesagt ich lasse die Bewertung weg, würde ja sowieso nicht über den Film aussagen. Je länger ich jedoch darüber nachdenke bleibe ich auch bei dieser Endscheidung. Das soll jetzt aber beim besten Willen nicht bedeuten das Antichrist das Maß aller Dinge und die Kinorevolution ist, er hat Fehler und ist bei weitem nicht perfekt aber eine Wertung für diesen Film?
Ach vielleicht nach einem weiterem Sichten aber im Moment will ich das einfach nicht. Egoismus ist nun mal schon was schönes nicht wahr Herr Trier ?

Wertung - ???%

Sonntag, 18. April 2010

Battlestar Galactica (2003) TV mini-series Review


"The Cylon War is long over, yet we must not forget the reasons why so many sacrificed so much in the cause of freedom. The cost of wearing the uniform can be high, but.....sometimes it's too high. You know, when we fought the Cylons, we did it to save ourselves from extinction. But we never answered the question "Why?" Why are we as a people worth saving? We still commit murder because of greed and spite, jealousy, and we still visit all of our sins upon our children. We refuse to accept the responsibility for anything that we've done, like we did with the Cylons. We decided to play God, create life. And when that life turned against us, we comforted ourselves in the knowledge that it really wasn't our fault, not really. You cannot play God then wash your hands of the things that you've created. Sooner or later, the day comes when you can't hide from the things that you've done anymore."


 
2003. Ein Jahr der Superlativen.
Tarantino schenkt uns im Jahre 2003 Kill Bill. Der Koreaner Park chan-wook Überrascht uns mit Oldboy. Peter Jackson bringt Lord of the Rings zu einem Ende. Der Irakkrieg Beginnt. Saddam wird Festgenommen. Das Seebeben vor Algerien kostet rund 2266 Menschen das Leben. Charles Bronson, Gregory Peck und Leni Riefenstahl Sterben. Modern Talking trennt sich. 2003 ein Jahr voller Ereignisse, sein sie nun Positiver oder Negativer Natur. Zu diesem Jahr darf sich nun ein weiteres Ereignis dazu gesellen. Der Beginn von Battlestar Galactica.

Als 180 Minütiger Pilotfilm Beginnt die Fabelhafte Neuinterpretation des Klassikers. Dabei liegt der Schwerpunkt aber definitiv auf Neuinterpretation. Denn so Kultig und manchmal leider Trashig das Original von '78 auch war man hat einfach immer gemerkt das es auf der aufkommenden Star Wars Welle mit ritt. Intelligentes Sci-Fi war was anderes. 2003 aber zeigte uns diese Neuinterpretation welches Potential damals verschenkt wurde. Ronald D. Moore entfaltete dieses Potential nun in 3 Stunden. Und wird es wohl noch weiter entwickeln in den 4 Staffeln.

Gott Komplex. Genozid. Ein Gegner der Skynet wie eine Menschenrechtler Gruppe dastehen lässt. Ein Sience Fiction Abenteuer das die Balance zwischen Anspruch und Unterhaltung so geschickt meistert das es einen einfach nur zum Grinsen bringt. Die Geschichte über die Cylons ist voll gespickt mit Philosophischen, zum Nachdenken anregende Fragen. Ich will jetzt nicht wirklich Spoilern da bei mir das Nichtwissen über den Plot hier wirklich ein großes Erlebnis war. Alles was ich wusste war das es angeblich ein Intelligenter Science Fiction Film war. Und das war genug. Vor allem da man so etwas heutzutage sehr selten zu sehen bekommt.

Was mich auch sehr überraschte war die Größe. Dieser für das TV Produzierte Film hatte ein Budget von gerade mal 10 Millionen $ was Angesicht des Films kaum zu glauben ist. Die Kulissen sind Groß und Detailliert die Effekte zwar auf den ersten Blick nicht das Gelbe vom Ei wenn dann aber später Weltraumschlachten und andere Sachen auf dem Bildschirm zu sehen sind ist es kaum zu glauben das das alles nur 10 Millionen $ gekostet haben soll. Die Schauspieler machen allesamt auch einen Soliden bis Sehr Guten Eindruck und der Sound klimpert oder Boomt immer zur richtigen Zeit und hilft dabei die sowieso schon gute Atmosphäre zu verbessern.

Bleibt nur noch zu sagen das ich mich wie ein Bergziege auf, die mir noch bevorstehenden, 4 Staffeln freue da mir dieser 3 Stündige Film gezeigt hat das Sci-Fi, so wie ich es mag, noch lange nicht gegen sinnloses Unterhaltungskino wie Star Wars, Star Trek, I Robot oder Avatar eingetauscht wurde. Aber naja wie oft gibt das TV die Rettung.

Wertung - 93 %