Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nostalgie des Lichts (Patricio Guzman, 2010)

- What did you find of your brother?
- A foot. It was still in his shoe. Some of his teeth. I found part of his forehead, his nose, nearly all of the left side of his skull. The bit behind the ear with a bullet mark. The bullet came out here. That shows he was shot from below. I don't know wich position he was in. They finished him off with a bullet in the forehead. All of this part of the skull was shattered. They shot him twice in the head. I remebered his tender expression and this was all that remained a few teeth and bits of bones.

OT - Nostalgia de la luz
Regie - Patricio Guzman
Kamera - Katell Djian
Erscheinungsjahr - 2010
Laufzeit - 90 Minuten




Patricio Guzman greift nach den Sternen bis in die tiefen des Universums hinein zu dessen chaotisch großer Zusammensetzung um es in gleicher Sorgfalt mit uns Menschen zu verbinden. Ähnlich wie auch Malick in Tree of Life kreiert Guzman in seiner essayistischen Darbietung ein Zeugnis der conditione humaine welche nie losgelöst von den in ihr implementierten und bewusst oder unterbewusst einbrannten Erinnerungen der Vergangenheit sein kann. Viel mehr noch als das. Da so etwas wie die Gegenwart de fecto ja überhaupt nicht existiert und wenn nur ein fragiles Gebilde ist welches wir Menschen nur erschaffen haben um eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu bilden auf welcher wir scheinbar friedlich und ohne Sorge verweilen können so mag die Vergangenheit in Wahrheit die einzige Wahrnehmbare Realität sein die wir sehen können. Prozessieren wir doch nie vom Fleck weg, braucht das Licht welches meiner Umgebung Gestalt verleiht trotz enormer Geschwindigkeit immer noch etwas Zeit bis es bei uns angelangt und wir es verarbeitet haben. Guzman verbindet verschiedene Ereignisse und Tatsachen wie die Astronomen in ihren Observatorien in der Wüste Accatone welche gen Himmel blicken sowie der gleichnamigen Wüste inne lebenden düstere Geschichte nicht einfach miteinander weil es sich Räumlich anbietet. Nein. Er erzeugt eine poetische Verbindung zwischen ihnen und ihren tieferliegenden Instanzen sowie Gemeinsamkeiten welche nicht nur sie heimsuchen sondern jeden von uns. Guzman hat uns alle hier in diesem Film. Ein mystisch traurig schöner Blick in die ferne welche vor und hinter uns liegt dessen unheimliche innere Komplexität in ihrer weite den Kosmos widerspiegelt.

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