"Ich schau dir ins Gesicht...."
OT - Tanin no kao
Regie - Hiroshi Teshigahara
Drehbuch - Kôbô Abe
Kamera - Hiroshi Segawa
Erscheinungsjahr - 1966
Laufzeit - 124 Minuten
Die dritte Kollaboration von Hiroshi Teshigahara, Kôbô Abe und Tôru Takemitsu adaptiert und ergründet ein weiteres mal die Soziale Beschaffenheit des Ichs und dessen kaum zu integrierbaren Platzes in der bald vollkommen einheitlichen Gesellschaft. Das Individuum als hin fort treibende Welle im Ozean des Ganzen. Exemplarisch vorgeführt und entlarvt an unserem Gesichtslosen Hauptakteur. An sich ein Visionäres Werk des Japaners. Sieht man es doch erst heute im Zeitalter des Internets wie Anonymität das Sein dominiert und eine Gesichtslose Gesellschaft wie vom Strom erfasst sich nicht mehr frei zu bewegen weiß. Waghalsig und äußerst dreist in seiner Umsetzung gelingt Teshigahara auch die Implementierung des Subplots einer jungen, äußerst Attraktiven aber auf der einen Hälfte ihres Gesichtes vernarbten Frau dessen Szenen man an einer Hand abzählen kann und die sich so nur Thematisch mit dem Hauptplot verbinden lässt. Wo andere Regisseure verzweifeln würden schafft es Teshigahara das Schicksal der Frau perfekt mit den Fragen des Films zu verbinden und sogar einen Emotionalen Kern zu erzeugen den der bewusst kühl gehaltene Hauptplot selten zeigt. Charakterstudie einer Gesellschaft wie eine lyrische Avant-Garde Horrorshow. Wo sind die Grenzen wenn es keine Konsequenzen gibt?
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