"I'll drive"
Regie - Nicolas Winding Refn
Drehbuch - Hossein Amini, James Sallis
Kamera - Newton Thomas Sigel
Erscheinungsjahr - 2011
Laufzeit - 101 Minuten
Refns größte Errungenschaft und treibendes Element in seinem neusten Film ist in Wahrheit eigentlich keine wirklich große. Er bedient sich Mustern, nicht nur innerhalb der Genre spezifischen Handlung sondern auch in der künstlerischen Darstellung dessen. So ist es also wahrlich nichts neues was Drive uns bietet. Ganz im Gegenteil ist es sogar höchst Archaisch was uns hier vorgesetzte wird. Refn raubt den Bildern jegliche Form von innerer Bewegung und lässt ihre Stille die des Protagonisten widerspiegeln, dessen innere Isolation selbst durch größere emotionale Eruptionen kaum aus ihrer starren Stabilität gerissen werden können. (Oft interessiert die Kamera das verweilen in leeren Räumen mehr als alles andere) Es entsteht ein Bild, von dem aus zahlreichen Filmen bekannten wortkargen professionellen, welches dem von Melvilles und Manns scheiternden und ewig in sich treibenden Verlorenen Seelen erinnert. Die Erkenntnis mag hier also kaum eine neue sein geschweige den eine die sich durch ihre introspektive Intensität stark herauskristallisieren kann. Dazu gesellt sich auch noch die enttäuschende Tatsache das die Essenz der Existenz des Protagonisten, welcher schon längst in den Tiefen seiner Aggression verstummt ist, oft für Spielereien geopfert wird. Da wechselt die (eigentlich richtig fetzige) Musik dann einfach mal ohne Scham von reflektierter Darstellung der inneren Lage zu Manipulativen Lenkung der Emotionen des Zuschauers. Das mag jetzt nicht fatal sein nimmt dem Film aber die Grundlage effektvoll und nicht unbedingt oberflächlich das zu manifestieren was die großen wie Melville oder Mann in ihren Filmen gleicher Natur machen. Refns Driver sollte laut filmischen Anzeichen ein leerer sein doch wird er letztendlich doch zu einem coolen. Diese Erkenntnis macht den Film nicht sonderlich schlecht da einige der Zutaten durchaus schön eingebaut worden sind und die Stille auch in Retrospektive eine einnehmende war, doch sagt diese eine Erkenntnis trotzdem sehr viel über das Erreichen seiner anfänglichen Intention aus.
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