"I ain't human, but I ain't dead."
OT - Bik seoi hon saan dyut meng gam
Regie - Johnnie To und Yeung-Wah Kam
Drehbuch - Zhu Yan
Erscheinungsjahr - 1980
Laufzeit - 91 Minuten
Die Früh-Phase des Kinos von Johnnie To verschwindet meistens unweigerlich neben seiner, von neuer Kreativität und Freiheit geprägten, Ära die mit der Gründung seines Milkyway Produktionsstudio begann und bis heute stark anhält. Verwunderlich ist dies nicht, da die Höhen welche der Hong-Kong Meister mit jedem weiteren Film heutzutage durchbricht auch durchaus von anderer Qualitativen Güte sind wie seine Anfänglichen Gehversuche, doch ist es durchaus eine enorm interessante und erleuchtende Tätigkeit/Vergnügen, sich näher mit eben jenen auseinanderzusetzen. Sein Debüt stellt da keine Ausnahme dar. Schon durch das wild-suggestsive Intro wird anfangs klar das man es hier nicht einfach nur mit einem Martial-Arts Film zu tun hat, man wird eher an japanische Exploitation-filme der 70er erinnert (und in späteren Momenten auch an Italo-Western) wenn man sich die Musik sowie die Raum-verzerrenden Schnittmuster ansieht. Sich in eine einfache Genreklassifikation zu drängen war To wohl damals schon zu einfach. Dies wird speziell ersichtlich wenn der Film sich gen Ende endlich öffnet im Bezug auf sein Inhaltliches Leitmuster, und uns zeigt was die Motivationen unseres eigentlichen Antagonisten sind. Hier regiert nicht etwa Rache, Hass oder blinde Ehre, sondern ausgerechnet Nächstenliebe und soziales Engagement. Eine bedeutende Information im Film, die selbst unseren Helden zum innehalten anregt, welche vom körperlich schwächsten Charakter (einer Frau) benutzt wird um die zwei Personen zu beschützen die sie am meisten liebt, welche drauf und dran waren sich gegenseitig zu töten. Eine unglaublich warmherzige Aktion, die zwar leider doch fatalistische Endresultate mit sich zieht, in ihrer Aufrichtigkeit bezüglich festgefahrener Geschlechterrollen im Genrefilm aber durchaus positiv zu bewerten ist. Auch stilistisch weißt der junge To bedeutende Akzente auf die man bis in seine jetzige Schaffensphase mitverfolgen kann. Ganz besonders hervorzuheben seien hierbei die letzten beiden Kampfszenen, welche durch ihren innovativen sowie tragisch konnotierten Zeitlupeneinsatz, den expressiven Licht/Schattenspielereien oder klaren Raumdarstellungen deutlich aufzeigen, das man hier einen jungen Mann vor sich hat dessen Zukunft mehr als nur vielversprechend seien könnte.
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