"We are not a family, only four people living together!"
OT - Maihime
Regie - Mikio Naruse
Drehbuch - Kaneto Shindô
Kamera - Asakazu Nakai
Erscheinungsjahr - 1951
Laufzeit - 85 Minuten
Die Desintegration einer Familie in der Nachkriegsmentalität. Die Tochter merkt gegen Beginn des Filmes ernüchternd ihrer Mutter an das der Haussegen währen des Krieges nicht so krumm stand wie nun. Die Mutter entgegnet ihr in nüchterner Resignation das dies nicht besonders verwunderlich sei, da man ihnen ja die Freiheit während dieser Zeit nahm. Die Freiheit so zu Leben wie der eigene Geist/Gefühle es diktieren, fern jeglicher soz. Norm oder einer "Verbundenheit" sowie "Verantwortung" gegenüber der Moral der eigenen Nation. Doch genauso wie der Krieg das Leben der Menschen langsam verlassen hat so kommt nun auch diese angebliche Freiheit wieder zurück und schickt sie von einer falschen Welt voller Illusionen nun wieder zurück in das echte Leben. Und da gibt es eben Probleme. Mann und Frau sind seit über 20 Jahren verheiratet, doch ein Bündnis der Emotionen blieb seit jeher aus. War der Grund ihrer Lebensvereinigung doch weniger die Liebe zueinander als die Verantwortung gegenüber ihrem gemeinsamen Kind (und später Kindern). So musste die Frau ihre eigentliche Liebe fallen lassen. Doch nun, nun ist die Freiheit zurück. Die Kluft der Ehepartner wird zusehend großer, ihre Körpersprachen kommunizieren sehr deutlich ihre gegenseitige Abneigung zueinander, mit jeder Bewegung und jedem gewechselten Wort füllt sich das Kontingent des Ertragbaren. Das Glück muss nun wieder da gefunden werden wo es damals auch schon war, die alte Flamme wird wieder entzündet und die Frau kann nun auf ein neues Leben mit ihrer alten Liebe hoffen. So sind die Komponenten welche die Ehe der Frau zusammenhielten ja verschwunden. Der Krieg ist vorbei und die zwei Kinder sind nun erwachsen. Doch ist die Hoffnung wieder nur ein Trugschluss des Lebens, ein Naiver Traum welcher die Aufopferung an eine deutlich kaputte Familie (aber eben immer noch eine Familie) übersieht. Naruse sagte einst das egal wo seine Charaktere sich hin drehen oder -gehen , sie unweigerlich auf eine Wand treffen die sie an ihrem Drang nach Vorne aufhält. Ob diese Wand in dem Fall von "Dancing Girl" nun wieder Unglücksseligkeit bereit hält oder doch dem Glück eine zweite Chance lässt, bleibt in den verheißungsvollen/verlorenen Blicken zweier Menschen zueinander und einer heißen Sommernacht verborgen, auf das wir uns selbst die Antwort suchen müssen.
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