Mittwoch, 9. Januar 2013

Vengeance (Johnnie To, 2009)

"What is Vengeance?"

OT - Fuk sau
Regie - Johnnie To
Drehbuch - Wai Ka-Fai
Kamera - Cheng Siu-keung, Hung Mo To
Erscheinungsjahr - 2009
Laufzeit - 108 Minuten


Eine unglaublich clever ausgearbeitete Neuinterpretation alter Genrekonventionen die die feine Linie auf welcher die Moral dieser Filme steht ins Leere laufen lässt. To's Rache ist keine wirkliche Katharsis für unseren Helden, er nimmt ihm nach der Hälfe des Filmes die Grundlage dazu und lässt die Erinnerungen an all die Gefühle welche nach Blut dürsten hilflos (zusammen mit dem Gimmick welches ihm helfen sollte) im Regen schmelzen. Das Ende des Films ist dann nicht mehr wirklich eine Suche nach dem eigentlichen Strippenzieher sondern nach visuellen Hinweisen welche ihn als diesen Kennzeichen, denn die Gefühle für das was er angerichtet hat sind schon längst verschwunden, unser Held sieht sie nur noch als Spuren in der Trauer von anderen. Die Kritik gegenüber dem Film und seiner augenscheinlichen Banalität kann zwar tolerieren, den dies wurde schon oft über To's Filme gesagt, verstehen tue ich sie aber nicht. Denn was To hier auf inhaltlicher Ebene ausarbeitet und durch seine formelle Intelligenz ununterbrochen unterstützt ist in seiner Konstanz zwar sehr drauf ausgelegt das man es versteht Informationen in den Gesten der Personen oder durch visuelle Akzente zu erkennen, doch ist dies nun mal auch in vielerlei Hinsicht (na gut, jedenfalls für mich) Kino. Von den Actionszenen will ich aber gar nicht sprechen, die entziehen sich aufgrund ihrer poetische Zerbrechlichkeit jeglichen Formulierungsversuchen. Das ist wie üblich ein räumliches Bildverständnis wie es im modernen Kino kaum ein Zweiter hat.

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