Dienstag, 3. Juli 2012

Caché (Michael Haneke, 2005)

"Was wollen sie?"

Regisseur & Drehbuch - Michael Haneke
Kamera - Christian Berger
Erscheinungsjahr - 2005
Laufzeit - 117 Minuten


Das einzige was an Cache aussetzten wäre ist das Haneke es für meinen Geschmack nicht zur Gänze schafft seine offene Dramaturgie mit Konsequenz zu handhaben. Der Mann ist nicht doof, soviel ist klar, er will das wir aktive Teilnehmer seiner dargestellten Realität werden und versucht uns dies möglich zu machen in dem er jegliche Form von Antworten aus dem Film abstrahiert um uns mit Fragen zu entlassen sodass der Film nicht auf der Leinwand (oder auf dem Bildschirm) endet sondern erst in unserem Kopf einen Kreis zu schließen vermag. Er will das man zuhört und zusieht um seine eigene Perspektive an die Offenheit des Filmes anzuschließen. Und das ist gut, sehr gut sogar. Doch schafft er es nicht sich von Muster typischen Mitteln vollkommen frei zusagen, die Kamera ist trotz ihrer statischen zurückhaltigkeit in ein paar Szene am direkten eingreifen in das Verarbeiten der Informationen welche eigentlich für den Zuschauer gedacht worden sind. Dies tritt meistens bei interpersonellen Aktionen auf, was recht schade ist da der Film es die meiste Zeit dann doch schafft (um jetzt mal positiv zu werden) uns die völlige Freiheit im Raum zu lassen um durch diverse Nuancen und Details sowie Verhaltensmustern in die Unruhe der dargestellten Charaktere zu blicken, sie selber zu entdecken und zu deuten. Deswegen ist es auch so Schade wenn sich dann plötzlich ein Schnitt in den Film schleicht der unseren Fokus direkt auf Dinge zieht die wichtig erscheinen oder Haneke sich verpflichtet fühlt auf uninteressantes shot>reverse shot>reaction shot Geplänkel zurück zu greifen. Dies bleiben dann zum Glück Anomalien, trüben den gesamt Eindruck aber etwas. Vielleicht bin ich da aber auch nur etwas Kleinkariert was diesen Kritikpunkt angeht, wer weiß, hat sich jedenfalls so angefühlt. Cache bleib aber selbstredend trotzdem immer noch eine perfide Parabel welche in psychologischer Authentizität ein in sich verschwimmende Bild von Schuldzuweisung und Schuldbewältigung malt dessen Bedeutungen für den Hauptcharakter des Films immer schwerer zu unterscheiden sind.

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