Dienstag, 19. November 2013

Older Brother, Younger Sister (Mikio Naruse, 1953)

 "The man's got a problem with modern conveniences."

OT - Ani imôto
Regie - Mikio Naruse
Drehbuch - Yôko Mizuki, Saisei Murô
Kamera - Shigeyoshi Mine
Erscheinungsjahr - 1953
Laufzeit - 86 Minuten


Es ist interessant anzumerken wie Naruse die Vaterfigur hier im Film die ganze Laufzeit über in rein passive Verhaltensweisen einsperrt. Während der Rest der Familie sich gegenseitig mit emotionalen und später physischen Auseinandersetzungen versucht die eigenen Schwächen, verpackt als Beleidigungen und Anschuldigungen, entgegenzuwerfen, sieht man den Vater entweder schlafend, trinkend oder im Dorf umherwandern. Er bleibt ein lediglich abseitiger Charakter in mitten dieser allzu realen Dramatik. Es scheint als sei der Riss zwischen der Realität der Situation seiner Töchter und seinen Idealen bezgl. Familie einfach so groß geworden das es ihn auf einer Art und Weiße gebrochen hat als Mensch, er weiß einfach nicht mehr wie er mit ihnen kommunizieren soll. Nur einmal ist er in einen Dialog verwickelt doch bleibt auch hier stoisch und abwesend. Ein kleiner Aspekt in einem Film der noch so viel mehr macht. Dazu noch einer der wenigen Naruse der nicht in städtischer Umgebung spielt sondern in einer ländlichen. Doch soll die offene Umgebung hier nicht davon ablenken lassen, dass die Charaktere auch in dieser eingeengt werden. So war es doch nicht die hermetische Struktur der Stadt welche die Freiheiten der Figuren limitierte, sondern die menschlichen und gesellschaftlichen Schwächen, die eben in jedem Umfeld welches Menschen in sich trägt auftreten. Ganz im Gegenteil dazu bietet das ländliche hier sogar noch mehr Spannungsfläche als zuvor und gibt den Emotionen der Figuren die Möglichkeit sich gewalttätig zu entladen in einem Werk so voller rauer und unaussprechlicher Emotionen.

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