"I feel I`ve used up all of my emotions."
Regie - Edward Yang
Drehbuch - Edward Yang, Hsiao Yeh
Kamera - Chang Chan
Erscheinungsjahr - 1986
Laufzeit - 109 Minuten
Bücher sind Bücher, kein Grund sie mit der Realität zu verwechseln. Diesen Satz sagt einer der Charaktere, eine mehr oder wenig unglücklich verheiratete Schriftstellerin, in der ersten Hälfte des Filmes. Sie will ihrer Jugendliebe, mit welcher sie gerade im Bett liegt, sagen das er ihr geschriebenes nicht so ernst nehmen soll da dieser wie sie erfährt durch eines ihrer früheren Bücher angeblich erkannte wie sehr sie unter seiner damaligen Heirat mit einer anderen Frau litt. Er soll Fiktion nicht mit Realität verwechseln. Eine Aussage welche man durchaus als Leitmotiv für den Film benutzen kann wenn man möchte. Eine Aussage von welcher auch die sie ausgesprochen hat nicht unverschont bleibt. So ist es doch ein Anruf, der Streich, eines Mädchens an unsere Schriftstellerin und die Konsequenzen aus den herausgehörten Anschuldigungen gegen ihren Mann welche einen Großteil der Aktionen im Film in Bewegung setzt. Kann sie doch nicht von der erfundenen Geschichte des Mädchens, das ihr Mann fremdgeht, ablassen. Bringt es doch Zweifel und Probleme in ihr hoch welche sie mit ihre Ehe hat. Probleme welche selbst nach dem sie erfährt das es wohl nur ein Strich wahr nicht verschwinden sondern wachsen. Sie hat also die Fiktion nicht mit der Realität verwechselt aber wurde dennoch enorm von ihr beeinflusst. Genauso wie der junge Amateur Photograph welcher bei einer Schießerei, welche den Film einleitet, ein Mädchen auf der Flucht photographiert. Er ist fasziniert von ihrem Gesicht und hängt dies bei sich in überlebensgroße an die Wand. Doch wird seine Version, seine Fiktion, sein nie ausgesprochenes oder überspitztes Verlangen nach diesem Mädchen von der Realität subtil gebrochen als er sie kennenlernt. Fiktion nicht mit Realität verwechseln. Edward Yang zeichnet mit seiner schon damals sehr vielfältigen Feinfühligkeit ein Bild einer Gruppe von Menschen im Limbo zwischen Großstadt Dschungel und innerer ennui, allesamt miteinander verbunden, alle miteinander das Leben des nächsten am beeinflussen. Und wie der Name des Films es schon treffend formuliert wird es in keinen der Fälle ein positiver Eingriff in das Leben des anderen sein. The Terrorizers ist ein Film der nicht aufdrängt, trotz seiner Schlagfertigkeit und seiner extreme gegen Ende hin. Er teil seine Geschichten aus einander, fragmentiert Szenen und lässt sie in einander übergehen. Ganz im Sinne der Welt und den Probleme in welcher sich die Personen befinden. Edward Yang "erzählt" also nicht wirklich seine Geschichte sondern zeigt uns dessen Überbleibsel für uns zu fühlen und arrangieren.
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