Samstag, 14. Januar 2012

Impasse (Yoshishige Yoshida, 1967)

"He looks, he observes...He sees, dosen't he?"


OT - Honô to onna
AT - Flame and Woman
Regie - Yoshishige Yoshida
Drehbuch - Yoshishige Yoshida, Tsutomu Tamura, Masahiro Yamada
Kamera - Yuji Okumura
Erscheinungsjahr - 1967
Laufzeit - 101 Minuten



Auf einer rein inhaltlichen Ebene ist das was hier passiert recht Melodramatisch wenn man es runter bricht. Es geht im groben um ein Paar die, weil der Mann keine Kinder zeugen kann, sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden. Dies aber kreiert im Nachhinein als das Kind auf der Welt ist einige Probleme da keiner so genau weiß welche Position er jetzt wirklich vereinnahmen kann. "Bin ich wirklich der Vater?" fragt der Mann. "Wer ist denn jetzt eigentlich der Vater meines Sohnes?" fragt die Mutter. Und gegenseitig treiben sie sich in dieser ewigen Fragerei welche ihr Leben bestimmt immer weiter voneinander weg und entfesseln ihre Unsicherheit immer weiter gegeneinander bis zur extreme. Ein ständiges hin und her dessen Ablauf und letztendliches Ende kaum von großer Überraschung ist genauso wie die Implementierung eines anderen Paares bei welchem die Frau unfähig ist ein Kind zu bekommen. Das kreiert Spannung und Drama. Eigentlich. In normalen Filmen. Nicht so hier. Denn passiert all das eben nur auf inhaltlicher Ebene. Formal sprengt Yoshida jegliche Melodramatische Formeln in sich auf und macht das hier fast zu einer Art Science Fiction Film. Alles so familiäre wird hier durch seine Umsetzung zu etwas enorm fremdartigem. Er erzählt in keinem wirklichen Rhythmus sondern schwingt sich mit seinem elliptischen Stil von einer Kluft zur nächsten ohne merkbaren Faden. Ganz zu schweigen von seinen Kompositionen dessen räumliche Verschiebungen, egal in was für Relation man sie setzt, nicht von dieser Welt sind. Jedes Bild scheint von Interesse zu sein und etwas aussagen zu wollen in seiner geometrischen (Um)Gestaltung. Impasse ist einer von Yoshidas ersten wirklichen Anti-Filmen dessen Konstrukt, vor allem im selbst jetzt für mich schwer zu beschreibenden Bilde, so jegliche Normen verweigert und den Zuschauer keinen einfachen Weg bietet sich mit ihm auseinanderzusetzen. Pragmatisch und kühl mag man das sehen in der Abstinenz von Emotionen welche für ihn eigentlich nur hinderlich sind. Faszinierend sage ich und bin mir mal wirklich wieder im ungewissen ob das was ich d gesehen habe und was ich darüber sage wirklich rechtens ist. Nichts unreflektiert lassen, baby! Das ist Yoshidas Devise und sie spielt einem nichts vor sondern fördert die eigene geistige und filmische Wahrnehmung immer wieder aufs neue. Hinderlich für all die anderen Filme, hilfreich aber die wirklich guten zu erkennen. Und dabei ist das hier noch nicht mal eines seiner besten Werke. Go figure!

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