Donnerstag, 28. Februar 2013

Just an image #8

Raining in the Mountain (King Hu, 1979)


Dienstag, 26. Februar 2013

Superman Returns (Bryan Singer, 2006)

"You will see my life through your eyes, as your life will be seen through mine."

Regie - Bryan Singer
Drehbuch - Michael Dougherty, Dan Harris und Bryan Singer
Kamera - Newton Thomas Sigel
Erscheinungsjahr - 2006
Laufzeit - 154 Minuten


In einer Szene des Films fliegt Superman bis an die äußere Grenze unseres kleinen blauen Planeten um diesen zu beobachten. Er hört jedes Wort, jeden Hilfeschrei auf ihm in einem gewaltigen Wortschwall der für ein Menschen wohl nichts weiter als Lärrm wäre. Doch er hört es alles. Es hat einen Grund das ich gerade nur "für ein[en] Mensch[en]" geschrieben habe und nicht "für einen normalen Menschen". Denn Supermann ist nicht wie all die anderen Superhelden. Er ist kein Mensch. Seine wahre Existenz ist die mit der übernatürlichen Kraft für welche der handelsübliche Superheld erst einmal in ein radioaktives Fass stolpern müsste. Seine Maske ist im Umkehrschluss dann also die eines Menschen. Denn Superman ist kein Mensch. Nein. Für so jemanden wie ihn gibt es bei uns Menschen ein anderes Wort. Gott. Singer geht in seiner Verfilmung den konsequenten Weg dieser seit jeher deutlichen aber nie wirklich so konkret ausformulierten Symbolik der Ikone (Lois: Will we see you around? Superman: I'm always around.). Er macht ihn zu der gottgleichen Figur welche sie ist. Deshalb muss Superman im ganzen Film auch nie physische Gewalt gegen seine Gegner anwenden. Ganz einfach aus dem Grund da er es nicht nötig hat. Seine Präsenz sowie die nicht fassbare Größe seiner scheinbar unendlichen Kraft (oder jedenfalls die welche über die menschliche Wahrnehmung hinausgeht) reicht vollkommen. Wahrscheinlich ein Grund warum der Film bei so vielen auf taube Ohren getroffen ist da dieser doch so Grund Amerikanische Held aller Helden hier keine Fäuste schwingt um seine Gegner zu besiegen und somit die Gewaltlust des Publikums unbefriedigt zurücklässt. Doch badet auch ein Super-Mann nicht ganz im göttlichen Glanz. Genauso wie es bei üblichen Superhelden oft passiert das die Identität des Mannes vor der Maske sich langsam mit derer hinter der Maske verbindet, so ist es auch passiert das ein unter Menschen lebender und von Menschen erzogener Gott nicht gänzlich unbeeindruckt von den menschlichen Besonderheiten (Liebe etc.) ist denen er begegnet. Ähnlich wie auch Ang Lees Adaption des Hulk mit seiner interessanten Vater-Sohn Dynamik hat auch Superman Returns durch seine riskante Umsetzung mit fast schon pazifistischen Zügen der Namensgebenden Legende beim Publikum leider versagt und bekommt nun eine Erneuerungskur. Ob dies hilft und neue Akzente setzten kann oder nur ein zurückziehen in einen allzu sicheren Panzer sein wird bleibt offen. Zu wünschen wäre die erste Option. Der Mann in den Strumpfhosen hätte es durchaus verdient.

Montag, 4. Februar 2013

Collateral (Michael Mann, 2004)

"Guy gets on the subway and dies. Think anybody'll notice?"

Regie - Michael Mann
Drehbuch - Stuart Beattie
Kamera - Dion Beebe und Paul Cameron
Erscheinungsjahr - 2004
Laufzeit - 120 Minuten


Seit seine Anfängen als Filmschaffender war Michael Mann immer enorm an dem Aussehen seiner Filme interessiert. Von Blutmond über Thief bis zu der populären Serie Miami Vice ist diese Tendenz des romantischen Ästhetizismus mit seinen dunklen Nächten, satten Farben, parallel Positionierungen (vertikal, horizontal wie auch immer) von Personen oder Dingen durchaus deutlich zu erkennen. Doch langsam aber stetig kam etwas neues zu Vorschein in diesem Prozess. In all diesen unverkennbaren Stilistiken die er bald wie aus dem Stegreif auswendig konnte fand er die expressiven Möglichkeiten des Bildes an sich. Des Kinobildes. Heat, The Insider oder Ali. Alles großartige Filme die dieses intuitive Suchen und Finden aufzeigen. Doch war es erst mit Collateral geschehen das er sich mit seinem, langsam immer weiter ins digitale abschweifende, Bilde an neue Grenzen traute. Dies soll nun bei weitem nicht bedeuten das er hier schon die unheimlich formale Konsequenz und Neuerfindung eines Miami Vice erreichte, oder gar die von Public Enemies, doch verwandelt er hier seine visuelle Oberfläche der Bilder erstmals wirklich (finde ich jedenfalls) in einen Spiegel seiner Figuren, Emotionen, Umgebungen und Stimmungen samt dessen Texturen und Nuancen. Und langsam aber sicher verschwindet jegliches Gefühl für off-screen-space in den endlosen tiefen und weiten Fasern des digitalen sodass ein Raum nie mehr einfach nur ein Raum ist und das da draußen keine abgetrennte Realität darstellt sondern immer verbunden scheint, was das klare sound design nur noch unterstützt. Ein paar alte Überbleibsel des normalen Erzählkinos sind zwar noch vorhanden, was ja nicht schlimm ist, doch die Veränderung in seinen Bildern ist hier wahrlich deutlich zu spüren und ebnete somit den Weg für das wahrscheinlich interessanteste was im Amerikanischen Kino der Neuzeit so gemacht worden ist. Die ersten drei-vier Schüsse in diesem Film sind neben bei bemerkt das angsteinflößende das ich seit langem gehört habe, fast schon apokalyptisch in ihrer brachialen Deutlichkeit. Einzigartig.