In "Sansho dayu" geht es um eine Familie welche getrennt von einander natürlicher weiße zurück zueinander finden will. Dies stellt sich aber als schwerer heraus als erwartet. Beginnt der Film schon damit das der Vater, ein Gouverneur, ins Exil geschickt wird weil er sich etwas zu sehr für das Wohlergehen des "niedere Volkes" kümmert geht der Unklückspfad kontinuierlich weiter für diese Familie. Denn Fünf Jahre später als sich Mutter, Tochter und Sohn dazu machen den Vater zu besuchen werden sie mitten auf dem Weg von Sklavenhändlern auf geschnappt und von einander getrennt. Von nun an flogen wir dem Sohn und der Tochter die auf einem Hof als Sklaven ihr Dasein verbringen und ihre Jugend zwischen Brutalität und Verzweiflung verbringen.
Mehr als dieses Grundgerüst der Handlung will ich jetzt nicht schreiben. Denn Kenji Mizuguchis Parabel auf all das was mit uns Menschen falsch läuft entfaltet im Laufe der Laufzeit auf natürlichste weise eine Geschichte die so erdrückender kaum sein könnte. Sein Ruf nach Freiheit dessen nachhall noch einige Zeit wirkt hat wenig übrig für Optimismus. Als Gegenpol dieser Thematisch deprimierenden Welt steht die visuelle Welt die das Cineastische Herz mehr als nur einmal beflügelt. Es ist fast schon so schön das es schmerzt denn was hier für Kompositionen auf uns losgelassen werden ist nicht nur für die damalige Zeit sondern selbst heute noch verzaubernd. Diese paradoxe Koexistenz von Form und Inhalt ist es die am meisten erstaunt.
Zur spitze getrieben wird dies am Ende. Die restlichen Familienmitglieder liegen sich mit Tränen in dem Gesicht in den Armen, wissend das es niemanden mehr außer sie gibt und was macht die Kamera? Sie schwenkt graziös fort um uns mit einer Landschaftsaufnahme zu entlassen welche im Kontext zum gesehenen Mark und Beine erschüttern lässt. Hier verschmelzen Form und Inhalt zu einem Moment den Kurosawa wohl "real cinema" nennen würde. Es ist eine schmerzliche Schönheit die die Welt für uns Menschen bereit hält. Das Kunststück seine Menschlichkeit zu bewahren wie es der Vater zu beginn seinem Sohn eintrichtert scheint also ein schweres unterfangen zu werden, oder? Nun wie oben erwähnt ist hier der Optimismus nicht die vorherrschende Kraft. Mizuguchi vollbringt aber die extrem sensible Aufgabe nicht als verbitterter Pessimist da zu stehen. Es ist die aus menschlicher Sicht unheimlich schwere Koexistenz (schon wieder) des guten und des bösen. Des Glückes sowie des Schmerzes. Der Humanismus kann überleben wenn man sich dies zu Herzen nimmt. Mizuguchi überbringt diese Message in seinem "Sansho dayu" in einer natürlichen Entfaltung der Gedanken und Emotionen wie es so selten der Fall war. Allein dafür gibt es schon zwei Daumen hoch meiner seits.
Kurosawa. Ozu. Mizuguchi. Ich würde zwar noch ein paar Namen hinzufügen aber wieso letzterer so oft Ehre verdient hat immer und überall erwähnt zu werden ist mir nun klar geworden.
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